Anlass für diese Klarstellung ist ein Bericht auf der Plattform STOL, in dem unsere Stellungnahme zu den Aussagen von Alex Schwazer über Mentaltraining im Spitzensport aufgegriffen wurde.
Dabei entstand stellenweise der Eindruck, wir hätten Schwazers persönliche Meinung oder seine biografischen Erfahrungen in Frage gestellt. Das entspricht weder dem Inhalt noch der Intention unserer ursprünglichen Stellungnahme.
Unser Beitrag richtete sich allein gegen die Verallgemeinerung individueller Erfahrungen. Wenn eine öffentliche Aussage, insbesondere von einer prägenden Persönlichkeit mit Vorbildfunktion, den Eindruck erwecken kann, Mentaltraining sei generell wirkungslos oder junge Athletinnen und Athleten könnten „ohne“ besser auskommen, halten wir es für notwendig, dies fachlich einzuordnen.
Wir respektieren, dass persönliche Erfahrungen prägend sind und dass jeder Athlet seinen eigenen Weg zur mentalen Stärke findet. Gleichzeitig belegen wissenschaftliche Studien und jahrelange Praxis im Nachwuchs- und Leistungssport eindeutig, dass professionelle mentale Begleitung junge Sportlerinnen und Sportler unterstützt, mit Druck, Erwartungen, Emotionen und Belastung umzugehen.
Und ja, es geht auch um Persönlichkeitsentwicklung und mentaler Gesundheit.
Unser Anliegen bleibt ein konstruktiver Dialog über mentale Gesundheit im Sport. Persönliche Erfahrungen und fachliche Expertise sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Im Mittelpunkt stehen immer die jungen Menschen, deren Potenzial durch angemessene Begleitung geschützt und gefördert werden kann. Sport soll stärken – nicht überfordern.
Mit sportlichen Grüßen
i.V. Dr. Martin Volgger
Netzwerk für Sportpsychologie und Mentaltraining